Dein Warenkorb ist leer
Dein Warenkorb (0)

Vergleich plastikfreier Rasierer: Biobasierte vs. kompostierbare Materialien

Plastic-Free Razors Compared: Bio-Based vs. Compostable Materials

Prinzipiell sind alle Bemühungen darauf ausgerichtet, klassische Kunststoffe auf Basis fossiler Rohstoffe für die industrielle Produktion von Produkten kompromisslos zu vermeiden, die CO2-Bilanz zu verbessern und alle damit verbundenen negativen Phänomene auf unserem Planeten in Zukunft auszuschließen.

Glücklicherweise legen immer mehr Menschen Wert auf Nachhaltigkeit, insbesondere im Hinblick auf den Schutz unseres Planeten und unserer Umwelt. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, die verschiedenen Aspekte nicht-fossiler Rohstoffe und daraus hergestellter Materialien genauer zu betrachten.

Ein wichtiger Aspekt ist, dass die Bezeichnungen „biobasiert“ und „kompostierbar“ nicht automatisch gleichgesetzt werden können und dass die Unterschiede zwischen biobasierten und kompostierbaren Materialien aufgezeigt werden. Doch was genau bedeuten diese Begriffe, und warum ist es aus ökologischer Sicht manchmal besser, sich auf biobasierte Materialien und nicht auf deren biologische Abbaubarkeit zu konzentrieren?

Was bedeuten biobasiert, biologisch abbaubar und kompostierbar?

Biobasiert bezeichnet Materialien, die aus Biomasse bestehen. Biomasse umfasst dabei die gesamte organische Substanz, die von Tieren und Pflanzen produziert wird. Die Bestimmung des Anteils biobasierter Kohlenstoffe in der Biomasse sowie in einem daraus hergestellten Material oder Produkt erfolgt nach DIN-Normen, darunter ASTM D6866 und EN 16640, mittels Radiokohlenstoff- und Elementaranalyse. Mit diesen Methoden lässt sich auch zuverlässig feststellen, ob und in welchem ​​Umfang fossiler Kohlenstoff vorliegt und wie hoch dessen Anteil ist. Diese Bestimmung ist entscheidend für die weitere Betrachtung der Wiederverwendung biobasierter Produkte, insbesondere hinsichtlich der Frage, ob die Biomasse pflanzlichen oder fossilen Ursprungs ist, da die CO₂-Neutralität und damit die Nachhaltigkeit biobasierter Materialien maßgeblich davon abhängt. Denn Erdöl, neben Erdgas der wichtigste Vertreter fossiler Rohstoffe, wurde vor Millionen von Jahren ebenfalls aus Biomasse unter Sauerstoffausschluss und hohem Druck gewonnen, ist aber im Gegensatz zu pflanzlicher Biomasse fest in der Erdkruste gebunden. Das dort gespeicherte CO₂ würde ohne menschliches Eingreifen nicht in den Kohlenstoffkreislauf zurückgeführt. Bei der Bewertung der Nachhaltigkeit eines biobasierten Materials oder Produkts ist es daher entscheidend, ob es sich um fossile oder pflanzliche Rohstoffe handelt, da fossile Rohstoffe im Gegensatz zu pflanzlichen Rohstoffen nicht CO2-neutral wiederverwendet werden können.

Kompostierbarkeit bezeichnet einen spezifischen Aspekt der nachhaltigen Wiederverwendung biobasierter Produkte und ihrer Rohstoffe und die Tatsache, dass ein Produkt unter bestimmten Bedingungen, in der Regel durch Mikroorganismen und unter Zugabe von Sauerstoff zu Kohlendioxid, Wasser, Mineralsalzen und Biomasse, oder ohne Sauerstoffzufuhr zu Kohlendioxid, Methan, Mineralsalzen und Biomasse biologisch abgebaut werden kann, um sich schließlich zu Kompost zu zersetzen.

Es ist jedoch grundsätzlich wichtig zu beachten, dass biologisch abbaubar nicht automatisch biobasiert und nicht fossilen Ursprungs bedeutet! Es gibt beispielsweise auch erdölbasierte, also fossile, Kunststoffe, die biologisch abbaubar sind.

Warum ist der biobasierte Aspekt oft wichtiger als Abbaubarkeit und Kompostierbarkeit?

Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass die Eigenschaft „kompostierbar“ als Teilaspekt der biologischen Abbaubarkeit automatisch mit den Attributen „umweltfreundlicher“ und „nachhaltiger“ verbunden sei als die Eigenschaft „biobasiert“. Das ist jedoch nicht immer richtig. Obwohl einige biobasierte Materialien abbaubare und kompostierbare Komponenten enthalten, bestehen sie aus fossilen und chemisch hergestellten Rohstoffen. Darüber hinaus werden manche erneuerbare, biobasierte Rohstoffe in Monokulturen auf landwirtschaftlichen Flächen angebaut, zusammen mit Pflanzen, die eigentlich für die Nahrungsmittelproduktion bestimmt sind und später nicht mehr genutzt werden.

Es lohnt sich also, hier genauer hinzusehen.

Am Beispiel von PBS (Polybutylensuccinat), einem chemisch hergestellten, biologisch abbaubaren Kunststoff, lässt sich der Aspekt fossiler Komponenten verdeutlichen. PBS wird industriell durch die Reaktion von Bernsteinsäure mit 1,4-Butandiol hergestellt. Die Ausgangsmaterialien (Bernsteinsäure und 1,4-Butandiol) sind einerseits fossilen Ursprungs und können andererseits aus Glucose gewonnen werden. Neben den kritischen Aspekten der chemisch-industriellen Produktion spielt auch die Wiederverwendung dieses biobasierten und kompostierbaren Kunststoffs eine Rolle. Da einer der beiden Rohstoffe fossilen Ursprungs ist, kann eine CO₂-neutrale Wiederverwendung nicht mehr vorausgesetzt werden, obwohl die Rohstoffe biologisch abbaubar und kompostierbar sind. Insofern ist das Attribut „kompostierbar“ im Hinblick auf Nachhaltigkeit und CO₂-Neutralität bedeutungslos. Die Attribute „biobasiert“ und „nicht-fossilen Ursprungs“ hingegen haben eine völlig andere Bedeutung. Diese Angaben besagen, dass ein Produkt aus Biomasse nicht-fossiler Herkunft besteht und daher CO₂-neutral weiterverwertet werden kann. Ob dies letztendlich durch Energierückgewinnung oder Kompostierung erfolgt, ist vorerst zweitrangig.

Ein weiteres Beispiel für die kritische Betrachtung der Rohstoffe von Biokunststoffen ist PLA (Polylactid), das ebenfalls ein kompostierbarer Kunststoff ist und einen zu 100 % biobasierten, erneuerbaren Rohstoff darstellt, der aus Maisstärke gewonnen und in Monokulturen angebaut wird, aber durch die Verwendung als Rohstoff für Industrieprodukte Ressourcen aus der Nahrungskette entnimmt.

Daraus wird deutlich, dass Überlegungen zur Nachhaltigkeit und CO2-Neutralität, auch im Bereich der sogenannten nachhaltigen Rohstoffe, differenziert werden sollten.

Die Bedeutung der CO2-Neutralität bei der Verbrennung

Die Verbrennung von Produkten nach Abfallvermeidung und Recycling stellt an sich eine sekundäre Abfallbehandlungsmaßnahme dar. Ist Abfallvermeidung und Recycling jedoch aus irgendeinem Grund nicht möglich, muss die Energierückgewinnung durch Verbrennung in Betracht gezogen werden. Die Energierückgewinnung ist dann eine sinnvolle Maßnahme, da der Verbrennungsprozess in einer industriellen Müllverbrennungsanlage Energie erzeugt, die effizient weiterverwendet werden kann. Entscheidend ist hierbei jedoch, was in den Verbrennungsanlagen verbrannt wird, da bei der Verbrennung CO₂ freigesetzt wird.

Hier kommt die Bedeutung biobasierter Materialien und der daraus hergestellten Produkte ins Spiel. Produkte aus nachwachsenden, biobasierten Rohstoffen sind bei der Verbrennung CO₂-neutral. Das liegt daran, dass das bei der Verbrennung freigesetzte CO₂ zuvor während des Wachstumsprozesses der biobasierten Rohstoffe aus dem Kohlenstoffkreislauf entfernt wurde und nun bei der Verbrennung CO₂-neutral wieder freigesetzt wird.

Im Gegensatz dazu führt die Verbrennung von Produkten aus nicht erneuerbaren, biobasierten Rohstoffen, wie beispielsweise fossilen Rohstoffen, darunter Erdöl als Rohstoff in der Kunststoffindustrie, zu einer zusätzlichen CO₂-Freisetzung. Diese Rohstoffe sind seit Millionen von Jahren in Teilen der Erdkruste gespeichert, und das darin enthaltene CO₂ würde ohne menschliches Eingreifen niemals wieder in die Atmosphäre gelangen. Die industrielle Erdölförderung als Rohstoff für die Kunststoffindustrie und ihre Produkte führt dieses CO₂ zurück in den Kohlenstoffkreislauf. Die Verbrennung dieser fossilen Rohstoffe und der daraus hergestellten Produkte führt letztendlich zu einer Erhöhung der CO₂-Bilanz, da das ursprünglich in der Erdkruste gebundene CO₂ freigesetzt wird. Diese Art der Verbrennung wird daher als nicht CO₂-neutral und somit als nicht nachhaltig bezeichnet.

Irreführende Werbung mit dem Attribut „Kompostierbarkeit“.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Verwendung von Begriffen wie „kompostierbar“ durch Marketingunternehmen oft irreführend ist. Ein als kompostierbar beworbenes Produkt kann daher nicht nachhaltig sein, insbesondere wenn es – wie viele sogenannte Biokunststoffe – aus fossilen Rohstoffen hergestellt wird. Zudem sind die verschiedenen Komponenten häufig fest miteinander verbunden, sodass eine getrennte Entsorgung nicht möglich ist und die Bezeichnung „kompostierbar“ somit hinfällig wird. Daher ist es entscheidend, sich auf biobasierte Materialien zu konzentrieren, die nicht aus fossilen Rohstoffen bestehen und auf nachwachsenden Rohstoffen basieren.

Für unsere Produkte verwenden wir daher erneuerbare, biobasierte Rohstoffe, die nicht explizit industriell als Rohstoffe für Produkte hergestellt werden, sondern als Abfallprodukte im Rahmen anderer industrieller Prozesse anfallen. 99 % der von uns verwendeten Rohstoffe sind biobasiert und nicht-fossilen Ursprungs. So stellen wir sicher, dass unsere Produkte nach Erreichen des Endes ihres Lebenszyklus CO₂-neutral und damit nachhaltig entsorgt werden können. Die Rohstoffe unserer Produkte sind grundsätzlich biologisch abbaubar und kompostierbar. Allerdings erfüllen unsere Produkte aufgrund ihrer Kompaktheit und des daraus resultierenden verlängerten Abbauprozesses nicht die Anforderungen industrieller Kompostieranlagen und der EU-Norm 13432 bzw. der Zertifizierung „biologisch abbaubar“, nach der Produkte nach zwölf Wochen nur 10 % Rückstände mit einer Größe von mehr als zwei Millimetern enthalten dürfen. Paradoxerweise gibt es derzeit in Europa praktisch keine solchen Anlagen. Dies ist ein weiteres komplexes Problem, das letztendlich auf politischer Ebene von der EU gelöst werden muss. Bis dahin können unsere Produkte nachhaltig mit dem Hausmüll entsorgt und CO2-neutral recycelt werden.